Filmfest Spezial | Arthouse-Filmmagazin
Ausgabe Januar 2023
FilmFestSpezial stellt die Kinostarts des Monats vor.
Regisseur Lukas Dhont ist nach dem gefeierten Drama GIRL um das Trans-Mädchen Lara zurück mit seinem neuen Film CLOSE. In dem belgischen Drama sind die Jungen Remi und Leó beste Freunde. Als sie aber beide auf eine neue Schule kommen, entfernen sie sich immer weiter voneinander. Dhont zeichnet in seiner neuen Geschichte das sensible Konstrukt der Freundschaft mit exzellent kuratierten und intimen Bildern.
Das tiefgründige koreanisch-französische Drama RETURN TO SEOUL stellt die Frage ethnischer Identität auf den Kopf. Die Französin Freddie, koreanisches Adoptivkind, strandet – ohne jede Kenntnis koreanischer Kultur und Sprache – in Seoul und setzt sich dort unvorbereitet mit ihrer Herkunft und ihren biologischen Eltern auseinander.
In dem schwedischen Coming-of-Age SO DAMN EASY GOING hat die junge Joanna ADHS und das nicht zu knapp. Wenn es ganz schlimm ist, sieht sie Blitze vor ihren Augen und sie ist nicht mehr fähig ihre Umgebung zu filtern. Deswegen braucht sie dringend ihr ADHS-Medikament, doch das ist plötzlich gar nicht mehr so einfach zu bekommen. Und da ist auch noch das neue Mädchen Audrey in ihrer Klasse. Hat sich Joanna etwa Hals über Kopf verliebt?
Die Schülerin Ulja hat in dem deutschen Kinderfilm MISSION ULJA FUNK ganz schön was drauf. Nur leider wird sie von ihrem Umfeld mit ihrer Begeisterung für die Wissenschaft so gar nicht ernst genommen. Da entdeckt sie einen Asteroiden, der in wenigen Tagen auf die Erde treffen soll. Das darf sie natürlich nicht verpassen. Kurzerhand klaut sie ein Auto und macht sich auf den Weg nach Weißrussland.
FCK 2020 – ZWEIEINHALB JAHRE MIT SCOOTER. Der Titel ist Programm. Die Dokumentation berichtet nicht nur von den Anfangstagen der erfolgreichen deutschen EDM-Band, sondern begleitet die aktuellste Besetzung durch die Pandemie-Jahre. Ihre Erfahrungen und Frustrationen sind exemplarisch für die gesamte Kulturbranche.
Der iranische Thriller HOLY SPIDER tritt in die Fußstapfen von Genre-Vorreitern wie ZODIAC und erzählt die wahre Geschichte von Irans bekanntesten Serienmörder. “Die Spinne von Mashhad” lockte Frauen in seine Wohnung und erwürgte sie mit ihren eigenen Kopftüchern. Die Geschichte ist aufgrund der aktuellen Geschehnisse im Iran aktueller denn je und zeigt auf, wie gefährlich systematische Misogynie ist, besonders wenn sie institutionell-religiös begründet wird.