OnAir seit 25 Jahren – Großes Jubiläum beim Offenen Kanal Magdeburg
Tausende Menschen in Magdeburg und Umgebung, darunter Einzelpersonen aber auch Vertreter*innen von Vereinen, Initiativen, Schulen, Hochschulen und Gruppen jedweder Art haben in den vergangenen 25 Jahren den Offenen Kanal Magdeburg für eigene Produktionen genutzt. Am 31.10.1998 ging der OK Magdeburg das erste Mal auf Sendung.
Kostenfrei Kameras und Zubehör leihen, das TV-Studio und Schnittplätze nutzen und Dokumentationen, Kurzfilme, Reportagen, Talkshows, Musikshows und politische Sendungen produzieren. Möglich wurde all dies durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt, die den Offenen Kanal Magdeburg – genauso wie die anderen sogenannten Bürgermedien, also sechs TV-Sender und zwei nichtkommerzielle Lokalradios in Sachsen-Anhalt – seit 1998 aus Rundfunkgebühren unterstützt.
Jährlich entstehen im Offenen Kanal rund 700 Sendungen, darunter zahlreiche regelmäßige Formate, die bereits seit 15 Jahren und länger die Medienlandschaft Magdeburgs bereichern: z.B. „M hoch Drei“, das Magdeburg-Magazin von und mit Ditmar Pauke, das seit 2004 über Veranstaltungen, Projekte, Ausstellungen, Menschen in Magdeburg berichtet, oder die „Filmklubzeit“ von den Magdeburger Film- und Videoamateuren um Wolfgang Vogel und Jürgen Schallock. Oder das legendäre Straßenbahnmagazin „Haltestelle“ von Stefan Naedler, welches seit 2002 auf Sendung ist, und im Internet regelmäßig tausende Abrufe generiert. „Ottos Wohnzimmer“, „Otto hat Gesellschaft“ und „Magdeburger Allerlei“ sind Sendungen, in denen Georg Bandarau, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins „PRO M“, seit 2012 regelmäßig prominente Magdeburger*innen zu Gast hat. Paradebeispiel ist auch „POP10“, die Indiepop-Musikshow, welche von Maurice Gajda, heute ein deutschlandweit bekannter TV- und Radiomoderator, bereits 2004 ins Leben gerufen wurde und die fast 15 Jahre lang sogar wöchentlich live aus unserem Studio sendete. Legendär sind auch die ersten TV-Live-Shows, die der damals 18-jährige Christian Friedel – heute ein berühmter Schauspieler und Musiker – unter dem Titel „JUT SPONTAN“ in den ersten Jahren des Offenen Kanals veranstaltete und damit zeigte, was in einem Offenen Kanal alles möglich ist. Viele weitere sogenannte Nutzerinnen und Nutzer haben auch in den letzten Jahren die Möglichkeiten des OKs für sich entdeckt und produzieren Sendungen, wie „Gute Nacht Magdeburg“ von Tim Buchmann, dessen Ballermann-Version des Magdeburger Liedes aktuell für viel Aufmerksamkeit sorgt; oder dem Literaturgespräch „Hattenhorst & von Elsner“, sowie die „Redezeit“ von Giesela Begrich. Alle drei wurden vor wenigen Wochen beim Bürgermedienpreis der Medienanstalt Sachsen-Anhalt in Halle für ihr Engagement geehrt.
Von Beginn an war der Offene Kanal nicht nur eine Plattform für Sendungen jedweder Art und Start für zahlreiche berufliche Karrieren im Medienbereich, sondern auch ein Medienprojektzentrum, in dem Video-Projekte im Bereich kultureller und politischer Bildung mit Kindern und Jugendlichen aus Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen, aber auch mit Migrant*innen, beeinträchtigten Menschen und vielen weiteren gesellschaftlich relevanten Gruppen stattfinden.
Projekte, für die der Offene Kanal Magdeburg zahlreiche Preise erhielt. So z.B. 2012 den mit 20.000 Euro dotierten „Preis für kulturelle Bildung“ des Staatsministers für Kultur, 2017 den „Medienkompetenzpreis Mitteldeutschland“ des MDR, gleich mehrfach den „Bürgermedienpreis Mitteldeutschland“ der Mitteldeutschen Medienanstalten und 2022 den „Integrationspreis Sachsen-Anhalt“. Zuletzt konnte die partizipative Serie „Magdeburg Moritzplatz“, geleitet von Susann Frömmer, Patrick Jannack und Christoph Paul Börner, dessen zwei Staffeln in der Neuen Neustadt von Magdeburg spielen, viele Auszeichnungen gewinnen und ist u.a. für das im November stattfindende internationalen Filmfestival „Bilbao Seriesland“ in Spanien nominiert. Viele weitere Projekte, wie „Jugendstil“, das Jugendkulturmagazin und „Mit eigenen Augen“, ein Projekt von und mit Frauen, stärken ebenfalls das Profil des Offenen Kanals, führen zu mehr Teilhabe und fördern die Selbstermächtigung von marginalisierten Personen und Gruppen.
25 Jahre nach seiner ersten im Magdeburger Kabelnetz ausgestrahlten Sendung am 31.10.1998 ist der Offene Kanal Magdeburg weiterhin „OnAir“ und blickt trotz und wegen der fortschreitenden Entwicklung optimistisch in die Zukunft. Auf die Pionierin der Bürgermedien in Sachsen-Anhalt, Gründerin und Geschäftsführerin des Offenen Kanal Magdeburg, Bettina Wiengarn folgte Anfang des Jahres Felix Kaminski, der nun für eine personelle Verjüngung, Fortführung der erfolgreichen Projektarbeit und Modernisierung des Senders verantwortlich ist.